Poezio
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Manfredo Ratislavo La miraklo de l' Unua de Majo 1929 Esperanto 2002-07-08 Arg-1587-792 | MR-391-1 2013-01-22 18:57 Manfred nur diese hinzufügen
Erich Weinert * Das Wunder vom 1. Mai 1929 Deutsch Arg-1586-792 2013-01-22 19:00 Manfred nur diese entfernen

Erich Weinert,
Das Wunder vom 1. Mai 1929

 
Die Schupo stand voll Todesmut
Im Kampf mit den roten Verbrechern.
Die schossen nämlich in toller Wut
Von allen Löchern und Dächern.
Die Schupo stand und wankte nicht.
So steht es im Polizeibericht.
Doch die Polizei
Blieb ruhig dabei
Und machte höflich die Straße frei.
Da sprach der Kommandeur von Berlin:
- Man hörte die Stimme beben -
„Nun müssen wir doch die Pistolen ziehn,
Sonst bleibt kein Schupo am Leben!
Doch bitte schießt nicht auf Menschen! Ihr wißt,
Daß ein Schreckschuß ebenso wirkungsvoll ist.“
Nun schoß man ein Schüßchen oder zwei,
Und die Schießerei
War bald vorbei.
So vornehm benahm sich die Polizei.
Und als man das Schlachtfeld dann besah,
Da waren viel Tote zu melden;
Und hundert Verwundete lagen da.
Da haben die Schupohelden
Den letzten Rest ihrer Mannschaft gezählt.
Und siehe da – kein einziger Schupo fehlt!
Hundert Proleten in einer Reih!
Von der Polizei
War keiner dabei!
Das war das Wunder vom Ersten Mai.
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Erich Weinert.

Mi, Manfred Retzlaff, trovis tiun ĉi
poemon en la „LEA-Magazino“, la organo
de la Libera Esperanto-Asocio por
germanlingvaj landoj, kiu estas la landa
sekcio de Sennacieca Asocio Tutmonda
(SAT), en la speciala maja n-ro 37/2002.