-2036 00:00:01 GMT; domain=www.poezio.net Location: https://www.poezio.net/version?poem-id=99&version-id=200,198,202&order=title Pragma: no-cache Expires: Fri, 30 Oct 1998 14:19:41 GMT
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Theodor Storm, |
Der Nebel steigt, es fällt das Laub; |
Schenk ein den Wein, den holden! |
Wir wollen uns den grauen Tag |
Vergolden, ja vergolden! |
Und geht es draußen noch so toll, |
Unchristlich oder christlich, |
Ist doch die Welt, die schöne Welt, |
So gänzlich unverwüstlich! |
Und wimmert auch einmal das Herz, - |
Stoß an und laß es klingen! |
Wir wissen’s doch, ein rechtes Herz |
Ist gar nicht umzubringen. |
Der Nebel steigt, es fällt das Laub; |
Schenk ein den Wein, den holden! |
Wir wollen uns den grauen Tag |
Vergolden, ja vergolden! |
Wohl ist es Herbst; doch warte nur, |
Doch warte nur ein Weilchen! |
Der Frühling kommt, der Himmel lacht, |
Es steht die Welt in Veilchen. |
Die blauen Tage brechen an, |
Und ehe sie verfließen, |
Wir wollen sie, mein wackrer Freund, |
Genießen, ja genießen! |
Author of this German poem is Theodor Storm (Teodoro Stormo, *1817-09-14 - †1888-07-04). |