Poezio
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Stine Andresen * Sommernacht Deutsch Arg-645-319 2005-08-26 09:05 Manfred nur diese entfernen
Manfredo Ratislavo Somera nokto Esperanto 1985--05 Arg-646-319 | Mr-187-2a 2005-08-26 08:42 Manfred nur diese hinzufügen

Stine Andresen,
Sommernacht

 
Sommernacht, du milde klare,
Welch ein Zauber ruht auf dir,
Nicht des Frühlings wunderbare
Sternennacht ersetzt dich mir.
 
Dort ein ruhelos Begehren,
Hier ein friedevoll Gedeih’n;
Dort das Sehnen, hier Gewähren,
Dort das Werden, hier das Sein.
 
Selig wie ein Mutterarmen
Ruht gesättigt die Natur,
Und ein göttliches Erbarmen
Wandelt segnend durch die Flur.
 
Feierlich, in tiefem Schweigen,
Steh’n die Bäume, dichtbelaubt;
Nur im Feld die Ähren neigen
Wie gedankenschwer ihr Haupt.
 
Durch die vollen, überreifen
Geht ein traumverlorner Klang,
Wie von fernem Sichelschleifen,
Wie von froher Schnitter Sang.
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Stine Andresen (geb. Jürgens, *1849-12-23
- †1927-05-13).

Die Dichterin lebte in Wyk auf der
nordfriesischen Insel Föhr, war Ehefrau
eines Müllers, schrieb außer dem
friesischen Gedicht "Swet hiamelkkaid" (=
Süße Heimlichkeit) hauptsächlich Gedichte
in hochdeutscher Sprache.