Poezio
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Retzlaff, Manfred Libro de la kantoj, Sonĝobildoj VI Esperanto 1984 Arg-1392-690 | MR-125-1 2012-12-03 17:19 Manfred nur diese entfernen
Heine, Heinrich * Buch der Lieder, Traumbilder VI Deutsch Arg-1391-690 2012-12-03 17:19 Manfred nur diese entfernen

Heinrich Heine,
Libro de la kantoj, Sonĝobildoj VI

 

Heinrich Heine,
Buch der Lieder, Traumbilder VI

 
übersetzt von Manfred Retzlaff    
 
Dum estis dolĉe mi sonĝanta,   Im süßen Traum, bei stiller Nacht,
Aliris min per fort’ sorĉanta   Da kam zu mir, mit Zaubermacht,
Amata mia karulin’,   Mit Zaubermacht, die Liebste mein,
Per fort’ sorĉanta ravis min.   Sie kam zu mir ins Kämmerlein.
 
Ĉe la rigard’ de l’ bela bildo   Ich schau sie an, das holde Bild!
Min ravis de l’ rideto mildo,   Ich schau sie an, sie lächelt mild,
Ŝveliĝis tiam mia kor’,   Und lächelt, bis das Herz mir schwoll,
Ke diris mi en la furor’:   Und stürmisch kühn das Wort entquoll:
 
„Mi donos al vi ĉion mian,   »Nimm hin, nimm alles was ich hab,
Trezoron kaj ŝataĵon ĉian,   Mein Liebstes tret ich gern dir ab,
Se rajtus esti foje mi   Dürft ich dafür dein Buhle sein,
Ĝis morgaŭ amorant’ de vi.“   Von Mitternacht bis Hahnenschrein.«
 
Tre strange tiam min almiris   Da staunt' mich an gar seltsamlich,
La belulino kaj ŝi diris   So lieb, so weh und inniglich,
Korvee, milde: „Ho, al mi   Und sprach zu mir die schöne Maid:
Beaton vian donu vi!“   O, gib mir deine Seligkeit!
 
„La vivon ĝoje mi lasintus   »Mein Leben süß, mein junges Blut,
Kaj mian sangon mi donintus   Gäb ich, mit Freud und wohlgemut,
Por vi, knabino, vi anĝelo –   Für dich, o Mädchen engelgleich –
Sed ne la savon de l’ ĉielo.“   Doch nimmermehr das Himmelreich.«
 
Rapide tiu vort’ eliĝis   Wohl braust hervor mein rasches Wort,
Kaj bela pli kaj pli fariĝis   Doch blühet schöner immerfort,
La in’, ŝi diris: Ho, al mi   Und immer spricht die schöne Maid:
Beaton vian donu vi!   O, gib mir deine Seligkeit!
 
Obtuze muĝas tiu vorto   Dumpf dröhnt dies Wort mir ins Gehör,
En la orelo kaj per forto   Und schleudert mir ein Glutenmeer
Eniĝis la animon ĝi;   Wohl in der Seele tiefsten Raum;
Apenaŭ povis spiri mi.   Ich atme schwer, ich atme kaum.
 
Kaj luktis kun la ar’ anĝela   Das waren weiße Engelein,
La aĉa nigrular’ malhela:   Umglänzt von goldnem Glorienschein;
Subite ĉiuj estis for,   Nun aber stürmte wild herauf
disiĝis en nebul-odor’.   Ein greulich schwarzer Koboldhauf.
 
Mi preskaŭ por ĝojego svenis,   Die rangen mit den Engelein,
Dum en la brakoj mi ŝin tenis,   Und drängten fort die Engelein;
Premetis ŝi al mi sin tre,   Und endlich auch die schwarze Schar
Sed ploris pro amara ve’.   In Nebelduft zerronnen war. –
 
Ŝi ploris, mi komprenis tute   Ich aber wollt in Lust vergehn,
Kaj kisis ŝian buŝon mute. –   Ich hielt im Arm mein Liebchen schön;
Forkisis ŝiajn larmojn mi,   Sie schmiegt sich an mich wie ein Reh,
Al mia am’ subiĝis ŝi.   Doch weint sie auch mit bitterm Weh.
 
Al mia am’ subiĝis ŝi,   Feins Liebchen weint; ich weiß warum,
Sed iĝis mia sang’ glaci’;   Und küß ihr Rosenmündlein stumm. –
Ekmuĝis ĉirkaŭ mi la ter’   »O still', feins Lieb, die Tränenflut,
Malfermis sin vulkan-krater’.   Ergib dich meiner Liebesglut!«
 
El ĝi la nigra ar’ eliĝis   »Ergib dich meiner Liebesglut –«
Kaj mia karulin’ paliĝis!   Da plötzlich starrt zu Eis mein Blut;
El mi brak’ foriĝis ŝi,   Laut bebet auf der Erde Grund,
Tutsola restis stari mi.   Und öffnet gähnend sich ein Schlund.
 
Mirige dancis tiam tie   Und aus dem schwarzen Schlunde steigt
La nigra ar’ ĉirkaŭe ĉie,   Die schwarze Schar; – feins Lieb erbleicht!
Kaj altrudiĝas, kaptas min,   Aus meinen Armen schwand feins Lieb;
Mokride, kriĉe turnas sin.   Ich ganz alleine stehen blieb.
 
La cirklo malvastiĝis pli,   Da tanzt im Kreise wunderbar,
Sonadis aĉa melodi’:   Um mich herum, die schwarze Schar,
Doniĝis for la beatec’,   Und drängt heran, erfaßt mich bald,
Perdiĝis vi en eternec’.   Und gellend Hohngelächter schallt.
 
Übersetzung des deutschen Gedichtes "Buch
der Lieder, Traumbilder VI" von Heinrich
Heine (*1797-12-13 - †1856-02-17)
ins Esperanto durch Manfred Retzlaff
(*1938-11-04) in 1984.
  Und immer enger wird der Kreis,
    Und immer summt die Schauerweis:
    Du gabest hin die Seligkeit,
    Gehörst uns nun in Ewigkeit!
 
    Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Heinrich Heine (*1797-12-13 - †1856-02-17).