Poezio
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Theodor Storm * Abseits Deutsch Arg-367-182 2004-02-24 08:05 Manfred nur diese entfernen
Manfredo Ratislavo Fore Esperanto 2001-04 Arg-368-182 | MR-348-1b 2004-02-24 08:11 Manfred nur diese hinzufügen

Theodor Storm,
Abseits

 
Es ist so still; die Heide liegt
Im warmen Mittagssonnenstrahle,
Ein rosenroter Schimmer fliegt
Um ihre alten Gräbermale;
Die Kräuter blühn; der Heideduft
Steigt in die blaue Sommerluft.
 
Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
In ihren goldnen Panzerröckchen.
Die Bienen hängen Zweig um Zweig
Sich an der Edelheide Glöckchen,
Die Vögel schwirren aus dem Kraut –
Die Luft ist voller Lerchenlaut.
 
Ein halb verfallen, niedrig Haus
Steht einsam hier und sonnbeschienen,
der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
Behaglich blinzelnd nach den Bienen;
Sein Junge auf dem Stein davor
Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
 
Kaum zittert durch die Mittagsruh
Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;
Dem Alten fällt die Wimper zu,
Er träumt von seinen Honigernten.
- Kein Klang der aufgeregten Zeit
Drang noch in diese Einsamkeit.
 
Verfasser dieses deutschen Gedichtes ist
Theodor Storm (Teodoro Stormo, *1817-09-14
- †1888-07-04).